Es war schon die Sommerweltmeisterschaft im Fußball in Katar ein durchaus kontrovers diskutiertes Thema. Einem Land, in dem man im Sommer sich nicht draußen aufhalten kann und deswegen die Sommer-WM im Winter stattfinden lässt. In dem Fans in einem jeweils anderen Land übernachten und nur für die Spiele eingeflogen werden sollen. Ein internationaler Wettbewerb für den mehr als 6500 Gastarbeiter gestorben sind.
Und jetzt hat offenbar ein Land, in dem es äußerst selten schneit, den Zuschlag für Winterspiele bekommen. Ein Land in dem es kein Ski-Resort gibt. Das erst noch gebaut werden muss. In meiner Karriere habe ich Zeit in Saudi-Arabien verbracht und mich bewusst gegen die ein oder andere Opportunity entschieden, die mir zu fragwürdig erschienen sind. Das Regime des Königreichs, das auch zwei der drei heiligsten Stätten des Islam beheimatet, befürwortet die Todesstrafe und spricht diese für religiöse Vergehen aus. Der New York Times zufolge stammen einige der mutmaßlichen Täter aus dem direkten Umfeld des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman.
Saudi-Arabien wird die asiatischen Winterspiele 2029 ausrichten – in einem Skigebiet mitten in der Wüste, das noch gar nicht gebaut ist.
Source: Zuschlag für Saudi-Arabien: Asiatische Winterspiele 2029 mitten in der Wüste | sportschau.de
Für mich ist diese Meldung auf so vielen Ebenen furchtbar. Natürlich ist es ein ambitioniertes Vorhaben, das aber nur mit brachialen und unvernünftigen Mitteln erreicht werden kann. Während schon in Zentraleuropa die Skiregionen mit dem Klimawandel kämpfen, müssen die Bedingungen in der Wüste erst geschaffen werden. Das Versprechen, das Projekt mit 100% erneuerbaren Energien zu realisieren, scheint mir nicht nur scheinheilig, es zieht die Einflüsse auf Tourismus und die Ökologischen Konsequenzen nicht in Betracht.
Wahrscheinlich muss der Planet einfach abbrennen.